tag:blogger.com,1999:blog-45213286202862008102024-03-05T09:00:03.252+01:00ANTIPASTElenahttp://www.blogger.com/profile/10248381888708799501noreply@blogger.comBlogger79125tag:blogger.com,1999:blog-4521328620286200810.post-15281650339153613062017-06-08T14:17:00.000+02:002017-06-08T14:21:55.823+02:00Bezoar<span style="font-family: inherit;">Es gibt einen Menschen, in dessen Gegenwart ich mich wie eine alte Seele fühle. Als hätte ich durch seine Augen alles gesehen, gefühlt und erlebt, was das Leben birgt und als ob ich mit ihm aus dem fünften Stock springen oder vor den Bus laufen könnte, denn mehr würden wir nicht bergen. Mehr als das Jetzt könnten wir nie bestehen und aus Angst und Paranoia vor dem retardierenden Moment, das auf die Katharsis folgen muss, würde ich lieber meine Blutzirkulation stagnieren. Doch wenn das Amphetamin nachlässt, sich die wachen Stunden dem Mondzyklus fügen, der Rausch abnimmt und die Wirklichkeit meine Sinne erfriert, warte ich nur auf das nächste Mal, bis ich meinen Wahnsinn verrücken kann. Ich will nicht schlafen, wenn die Realität meine Träume so viel schöner zeichnet als die schläfrige Parallelwelt.</span><br />
<span style="font-family: inherit;">In manchen Momenten, insbesondere wenn ich zu viel MDMA in meinem Organismus habe, verwechsle ich Schwerelosigkeit mit Liebe. Sowie die Grenze zwischen Leugnung und Läuterung verschwimmt und zwischen Besetzer und Besitzer. Zwischen lehrbuchkonformer Kompensation und Kompedium. Ich weiß und spüre, wen ich liebe, doch Zufall und Unfall unterscheiden sich lediglich in der Komponente der Notwendigkeit, laut Paul Auster. Ich weiß, dass ich in zehn Jahren, wenn der Drogendurst gestillt ist, mit ihm noch immer am Lagerfeuer sitzen, Hangover-Schach spielen oder mit ihm streiten werde, ob Frank Carter seinen Zenit mit Gallows, Pure Love oder den Rattlesnakes erreicht hatte. Und wir werden über all die Anekdoten lachen, die uns verbinden und wir in all den tagelangen Nächten gesammelt haben wie Treibholz in diesem bizarren Fluss, den wir durchwaten und darauf warten, dass die Ebbe zutage trägt, was wir fallengelassen haben. Natürlich, einige substanzen- und gelegenheitsbedingte romantische Ausrutscher sind uns untergekommen, doch manche Freundschaften gehen tiefer als Pheromone und Neurotransmitter. Wir teilen ähnliche Schicksale, eine beinahe kongruente Vergangenheit, komplementäre Gegenwart und die Zukunft wird sicherlich wie zwei Parallelen für uns verlaufen, vorausgesetzt wir sterben nicht mit 27. Ich rede nicht von Seelenverwandtschaft und die Liebe will ich auch widerlegen, eher ergänzen wir uns wie Gift und Gegengift. Wie eine Infektion und deren Bezoar.</span><br />
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<br />Elenahttp://www.blogger.com/profile/10248381888708799501noreply@blogger.com7tag:blogger.com,1999:blog-4521328620286200810.post-54033719098142897122017-03-08T14:11:00.001+01:002017-03-14T00:07:09.902+01:00Gedankenstrom<div style="text-align: center;">
In welche Richtung strömen Gedanken?</div>
<div style="text-align: center;">
Gibt es eine Strömung?</div>
<div style="text-align: center;">
Wenn ja, woher kommt und führt der Sog?<br />
Gibt es Gegenschwimmer?</div>
<div style="text-align: center;">
(Nennt man sie das Vergessen?)</div>
<div style="text-align: center;">
Gibt es Nichtschwimmer?<br />
Gibt es Regen und Stürme und Wind?</div>
<div style="text-align: center;">
Und kann man Gedanken wortlos ziehen lassen?</div>
<div style="text-align: center;">
Stromabwärts?</div>
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi_okN55-7zJ_8h00YKPgSncig5vxoXTB-rBd1COXo6c5qWwGiovOll0JWLiWHveCsF1z4AYvkOG1ELG28yu6kW8WPk-NnhTbUFbb_mVHFY0exqvM-AlQDjEDGtFHRWODGtcva9KU4JbZA/s1600/h_edited.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi_okN55-7zJ_8h00YKPgSncig5vxoXTB-rBd1COXo6c5qWwGiovOll0JWLiWHveCsF1z4AYvkOG1ELG28yu6kW8WPk-NnhTbUFbb_mVHFY0exqvM-AlQDjEDGtFHRWODGtcva9KU4JbZA/s1600/h_edited.jpg" /></a></div>
<br />Elenahttp://www.blogger.com/profile/10248381888708799501noreply@blogger.com7tag:blogger.com,1999:blog-4521328620286200810.post-79355902588432756682016-05-28T18:00:00.002+02:002016-05-28T18:00:18.933+02:00Nichtsweh<div class="post_title" style="text-align: justify;">
Wir sind oft umgezogen als ich klein war, meine Mutter und ich. Egal ob Montessori, Waldorf oder staatlich - Kinder tragen einem ubiquitär nach, dass sie sich an keinen Sonntagnachmittag erinnern können, an dem man mit ihnen über Zäune geklettert ist oder Krötenlaiche beschützt hat. Die Einsamkeit, so glaube ich, hat mich empfindlich gegen die Grobheit vieler Mitmenschen gemacht und der laute Whiskey-Bariton meiner Mutter stimmte nur im Gesang des Gegenwindes mit ein. Ich habe es wochenlang in katatonischer Kontaktkarenz inmitten pubertierender Land- und Stadtkinder ausgehalten, landete irgendwann aber immer in jenen Zimmern, die nach Kinderschlaf und heimlichen Zigaretten auf der Fensterbank rochen. Die zuversichtliche Neugierde von Fremden, die es durch offene Fenster in Sommernächten hineinstäubte, und gewisse Eigentümlichkeiten kriegerischer oder friedlicher Vorgänge im Inneren, schienen damals von Bedeutung. Einer dieser Fremden traute mir damals die geheime Erleuchtung an, zu der er über die Liebe gekommen war: Er betrachtete sie wie Vandalismus. Jemand investiert Geld in Farbe, um sie an eine Wand zu streichen, und jemand anderes investiert Geld in Farbe, um sie wieder zu überstreichen. Ich machte mir nicht einmal die Mühe, ihn über den Geräteschuppen und den Komposthaufen aus dem Fenster zu scheuchen. Genau das war es, was ich hören wollte, um ehrlich zu sein. Mein augenfälligstes Wesensmerkmal waroder ist nämlich die Absenz dieser zuversichtlichen Neugierde. Eigentlich keine Eigenheit meines Wesens, sondern eine einverleibte Lehre aus der Furcht, andere zu Erkundigungen nach meiner Person zu veranlassen. Meiner Person und meinem Körper. Nicht einmal im Zwielicht wollte ich meinen Körper preisgeben. Jegliche Affirmation des Wortes Licht musste undurchbrechlich verbannt sein, alleinig Dunkelheit sollte die Flächen jeder Dimension bedecken. Stille und Dunkelheit bildeten normalerweise den einzigen Kompromiss, den ich mit allen Menschen einging.<br />
Es gab bisher nur einen Menschen, in dessen Anwesenheit ich es keine Sekunde ausgehalten habe, ohne ihn auf mich aufmerksam machen zu wollen. Normalerweise läuft es anders herum, wenn du den Tresen schrubbst und das Shirt dabei in den Bügel des BHs klemmst, um jede erregte Pupille zu noch mindestens einer halben Promille zu überreden. Er war kein gesprächiger Mensch, was allerdings auch implizierte, dass er nichts falsches sagen konnte, obwohl das ja sein Beruf sei, wie er mir eröffnete. Jules war so frei, so frei von Wertung und voreiligen Akquisen. Frei von alldem und frei das alles zu tun. Vielleicht verliebte ich mich in den Gedanken, mit so jemandem zusammen zu sein. Der Gedanke, von ihm zu lernen frei zu sein, war beinahe ebenso fremd.. Und Heimweh hatte ich nie gehabt, immer zog es mich in die Fremde. Der Nachteil an der Fernweh, wie ich schnell lernte: Wenn man sie stillt, wächst sie statt abzuebben.<br />
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<div style="text-align: center;">
<i>Sobald wir uns verlassen</i></div>
<div style="text-align: center;">
<i>Aufeinander</i></div>
<div style="text-align: center;">
<i>Sollten wir begreifen</i></div>
<div style="text-align: center;">
<i>Was uns angeht</i></div>
</div>
Elenahttp://www.blogger.com/profile/10248381888708799501noreply@blogger.com5tag:blogger.com,1999:blog-4521328620286200810.post-1536903466828880822016-02-27T00:45:00.000+01:002016-02-28T13:25:16.603+01:00If anybody ever asks us, let's just tell them that we met in jailWenn meine Freunde uns fragen, wie wir uns kennen gelernt haben, sagen wir immer, dass wir uns an Schieles Grab kennengelernt haben. Das entspricht nicht der hundertprozentigen Wahrheit, aber einer sehr hochprozentigen, weil Sam und ich nur dann einvernehmlich Anekdoten erzählen können, wenn mindestenes einer von uns betrunken ist. Wir beide teilen die sadistische Genugtuung, wenn andere für das Stellen dieser trügerische Frage bestraft werden. Und außerdem erweckt es den Anschein, dass uns irgendeine schicksalslastige Kraft verbinde. Aber eigentlich, wenn wir ehrlich sind, saß ich heulend vor dem Grab eines Künstlers, der seit 98 Jahren tot ist, mitten in Ober St. Veit und Sam pflückte Blumen von fremden Gräbern, um sie auf das seiner Großmutter zu legen. Er fragte mich, ob die Sonnenblumen auf Schieles Grab von mir seien, oder ob er sie haben dürfe. Es war diese unverblümte Dreistigkeit, die ich auf eine mindestens genauso pietätlose Weise bewunderte und gleichzeitig verabscheute. Catulls <i>Carmen 85</i> bildete mit seinem Leitvers <i>Odi et amo</i> schon immer unfreiwillig die Zielgerade für jede meiner Beziehungen. Bei Sam überwiegt der <i>Odi</i>-Part jedoch mehr, und führt nahtlos zu <i>fieri et excrucior.</i><br />
Sam spricht die Dinge aus, die ihm im Kopf herumschwirren. Das mag dreist sein, oder respektlos oder naiv, aber besonders die spontane, impulsive und buchstäblich leichtsinnige Komponente der schonungslosen Ehrlichkeit, die seinen Charakter zu größten Teilen ausmacht, führt mich regelmäßig in Situationen, die so untypisch für mich selbst sind und mich somit von mir selbst entfernen. Dieser Freiheitssinn überkam mich ebenso an Schieles Grab, den mein Lieblingskünstler in gewisser Weise auch wiederspiegelt. Sam kennt Schiele - ein Schicksal, um das man nicht herum kommt, wenn man in Klosterneuburg aufgewachsen ist - und er mag ihn mehr als Klimt. "Weil er malt und zeichnet, wie ihm das Maul gewachsen ist.", hat er dann an diesem Grab gesagt. "Schiele malt wie er spricht, weil er nicht illustriert oder karikuriert, er drückt sich einfach aus in einer eigenen Formsprache. Klimt hingegen kandiert alles mit seiner Niedertracht, golden gefallen zu wollen, oder pornografisch zu provozieren." Diese Äußerung von Sam weckte bei mir damals den Eindruck, er hätte eine Ahnung von Kunst. Oder gar eine Meinung.<br />
In Krimis heißt es doch immer, man flieht nur, wenn man schuldig ist.<br />
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjmQYl_Lv34hfSoOFF7Tf_5mo2ic0ouCPmNNlclCm-A9kFBzLxUmxygV4F6gFEpWtfmzqSnvZO27u6yw5oM1KMNCul00BxeUaLyJPHMTtEJdaCpVNAwfKhiC15bQ2p1jc2gsSED8EkmKDs/s1600/DSC_1924-1.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 0em; margin-right: 0em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjmQYl_Lv34hfSoOFF7Tf_5mo2ic0ouCPmNNlclCm-A9kFBzLxUmxygV4F6gFEpWtfmzqSnvZO27u6yw5oM1KMNCul00BxeUaLyJPHMTtEJdaCpVNAwfKhiC15bQ2p1jc2gsSED8EkmKDs/s1600/DSC_1924-1.jpg" /></a></div>
Elenahttp://www.blogger.com/profile/10248381888708799501noreply@blogger.com9tag:blogger.com,1999:blog-4521328620286200810.post-37477784923328529472016-01-09T23:07:00.002+01:002016-01-16T19:43:54.569+01:00Bitte sei für mich was ich bin für dich<div style="text-align: justify;">
Du verurteilst mich, weil ich deine Anrufe jeden Samstagmorgen um 4:44Uhr ignoriere. Als würde ich unsere gemeinsame Zeit herabsetzen, weil ich augenscheinlich schnell über sie hinweg sei. Sam, Samuel, ist das genaue Gegenteil von Jules. Als er mich ansprach, wies ich ihn ab. Ronnie grinste asozial hämisch, als sie ihn das erste Mal sah: Blonde, lockige Haare, zuletzt geschnitten an unserem Wochenende in Wien, wo er herkommt und ich ihn kennengelernt habe. Selbst jetzt noch sonnengebräunt, rote Augen, breites Grinsen, vermutlich dürrer als ich, zumindest, wenn ich uns im Spiegel des Kaufhauses bewundere, in dessen Kanalisation ich gerade 4572kcal versenkt habe. Aber das Kleid in der Umkleide spannt noch immer zwischen meinen Hüftknochen, weshalb er jeden Toilettengang kritisch beäugt und ich jede selbstgekochte Mahlzeit ohne Kalorienangabe. Mittlerweile kann ich das - genauso schnell kotzen wie pinkeln. Die Bulimie ist irgendwie alltagskonformer als die Anorexie. Unauffälliger offenbar nicht. Nicht für jemanden, der selbst in Abhängigkeiten verfangen ist und genau deswegen die Klappe hält. Ein zerrissenes Touché Amoré-Shirt bei -5°, sehnige Hände wie ein Pianist, babyweiche Fingerspitzen, gezeichnet von der Abwesenheit von Kontakt mit körperlicher Arbeit, Löcher im Arm von Zigarettenstümmeln und einer fast spießbürgerlichen Bemühung um einen Spießrutenlauf für den 20€-Ertrag der Blutspende, zerstreute Blicke beim Bemühen, Sätze zu formulieren, Allen Ginsberg-Gedichtbände neben dem Bett. Wenn man sie aufschlägt, ein ausgehobenes Fach mit Tütchen voller Pulverchen und Pillen, Blättchen, Fläschchen, Kanülchen, Spritzchen. Vielleicht mag ich ihn deswegen, weil er das genaue Gegenteil von Jules ist. Beziehungsweise weiß ich nicht einmal, ob ich ihn mag. Ich rede mir nur ein, es sei keine Therapie gegen Jules. Was ich nicht an Sam sehe, sind Eigenschaften, die ich an ihm liebe, sondern jene, die ich an Jules hasse. Über ihn hinweg zu kommen, indem ich mich seinem Gegenteil zuwende, bedeutet letzten Endes, mich Jules selbst wieder zuzuwenden. Ich will Sam als Sam wahrnehmen, nicht als Anti-Jules. Wenn unsere Wege sich ab und zu noch kreuzen, da im Freundeskreis noch Sekanten bestehen, unsere Blicke sich tangieren, dann wenden wir sie nicht ab, sondern starren uns an. <i>Weil man sich nicht mehr kennenlernen kann</i>. Komm mir nicht mit "Wie geht es dir?" und dass du es bereust, dass du mich nicht in den Armen von diesem Junkie sehen willst. Nicht <i>wir</i> haben Schluss gemacht, <i>du</i> hast mich verlassen, du hast das <i>uns</i> aufgegeben und meine Probleme deine sein lassen. Die Gründe, die du mir aufgezählt hast, mögen nicht deine Schuld sein, aber die Unfähigkeit, sich ihnen anzunehmen. Sich beim Versprechen versprechen, Geschworenes in gestotterte Fragmente zerschlagen - irgendwie passte das. <br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<img border="0" height="288" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiK3EidSeFSd04rWld1Y8rDx6R3sEM94c49AherqUEePhjcQVw3V42sUDtqC4ypWUaOD_jwPjAh9YbVuCbXvraCceLLWzYNRKmpOG5TH4vg1cN4EJQ8S_x1Q19Ob6AjPJoi3OiKVm7LfUc/s640/DSC_1590-1.jpg" width="740" /></div>
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Elenahttp://www.blogger.com/profile/10248381888708799501noreply@blogger.com10tag:blogger.com,1999:blog-4521328620286200810.post-46844070690851945502015-07-25T13:01:00.001+02:002015-07-25T13:01:18.619+02:00Gescholten<div style="text-align: justify;">
Warum habe ich aufgehört zu essen? Die Antwort, wie sie mir so viele immer in den Mund legen wollen, kann nicht sein, dass ich abnehmen will, denn dieses Ziel kann ich auf anderem Wege ebenso erreichen. Und zwar auf weniger destruktiven Wegen, deren Schlaglöcher ich seit 2009 besser kenne, als ich es mir eingestehen möchte. Einmal reanimiert, weil das Herz zu schwach war, um mir länger Zeit zu geben, mir Gründe zu überlegen, warum es noch einen Sinn hätte. 20% Nierenfunktionalität und Knochen, die keine 80-Jährige haben wollen würde und ausgeleierte Haut und... Wer 6 Monate in völliger Nahrungskarenz leben kann, der kann auch drei Mahlzeiten täglich in gezügeltem Maße zu sich nehmen, hat meine Therapeutin damals während eines Klinikaufenthaltes gesagt. Habe ich mit dem Essen aufgehört, um mir zu beweisen, dass ich auch ohne kann? Dass ich der Übermensch bin? Eine Art Machtspiel, um mir zu beweisen, dass mein Körper und mein Geist nicht im Geringsten in Koalition stehen? Dass jeglicher Missbrauch an meinem Körper keine Auswirkungen auf meinen Kopf hat? Um mir darzulegen, dass egal, was mich physisch berührt, es mich psychisch nicht berührt? Kein Fingerrillenwirbel zwischen meinen Beinen kann meinem seelischen Zustand etwas anhaben und kein Hungerstreik der Welt kann mich zugrunde richten. Ist es das? Oder will ich mir diesen Sinn nur einreden, damit das überhaupt einen Sinn hat? Und alles einen Nimbus von Heiligkeit abbekommt? Vielleicht ist es nicht einmal das. Vielleicht nur ein egoistischer, narzisstischer, egozentrischer Autoritätszug um andere zu Boden zu zwingen. Ein Akt der Dreistigkeit, der auf dem Schulderhaltungssatz aufbaut. Ursachen sind keine Symptome. Und Weltschmerz oder Schmwermut sind keine Ausrede. Mittlerweile drücke ich meine Kippen in Aschenbechern aus und nicht in Armbeugen, ich verwahre Kreditkarten statt Rasierklingen in den vorgesehenen Fächern in meinem Portmonnaie auf und ich esse meinen Teller auf. Na ja, okay. Sagen wir, ich esse.</div>
Elenahttp://www.blogger.com/profile/10248381888708799501noreply@blogger.com8tag:blogger.com,1999:blog-4521328620286200810.post-56391856328771158062015-05-05T16:37:00.002+02:002015-05-20T16:10:06.053+02:00Krieg um den Frieden Jede abgelehnte Kalorie, jeder Schnitt, jede absichtlich falsche Entscheidung und jede Lüge - das alles ist kein Vergleich zu dem wohl selbstzerstörerischsten, das ich je getan habe, nämlich mein Glück in deine Verantwortung zu übergeben, Jules. Wir sprachen oft über Abhängigkeit, die du stets ablehnen wolltest. Ich hingegen, ich habe nichts gegen die Abhängigkeit, sie ist fast wie ein Bruder oder eine Schwester für mich, repräsentativ für die einzige Konstante, die ich in meinem Leben hatte. Dein flacher Atem, um keine Sinneswhrnehmungen an dich ran zu lassen; dein angehaltener Herzschlag, das alles waren wohl die ersten Anzeichen deiner zunehmenden Distanz, um der Abhängigkeit flüchtig zu entschwinden. Klammheimlich trifft es nicht, denn Teller trafen Wände und Hände gerötete Wangen und Bücherregale die Straße, drei Stockwerke weiter unten, aber klammheimlich ist uns etwas abhanden gekommen. Es war nicht die Abhängigkeit, zu deiner Information. Sie hat mich eigentllich immer gut genährt, und ist mir an und offenbar auch ins Herz gewachsen. Du meinst eine andere Abhängigkeit, wirfst du ein, keine Sucht. Was unterscheidet deine Abhängigkeit von meiner, frage ich mich, aber ich spreche es nicht aus und du hältst einen theatralischen Monolog. Mein Glück habe ich abhängig von dir gemacht während der letzten Monate und Jahre. Menschen sind das Produkt ihrer Rollen und Masken, hat Ronnie mal gesagt. Das hat sie im Suff gesagt, und seitdem musste ich bei jedem Streit daran denken. Wenn das stimmt, dann warst du selbst in deiner Freizeit eine deiner Rolle, abseits des Skripts, das du abends auf dem Sofa geübt hast, wenn du mal wieder den Text noch nicht drauf hattest vor der Generalprobe. Aber bin ich anders? Ich war auch nie ich, ich war immer nur Bukowski mit dem Glas in der Hand oder Eugenides mit dem Hermaphroditen-Identitäten-Problem oder Plath in der Sanduhr oder Auster mit seinen Ängsten - ich war auch nur die Bücher, die ich las, ich bin auch nicht schlau, ich reproduziere nur und zitiere und keines meiner Worte war jemals meines. Du im Gegenzug hast deine Worte auch nicht besessen, in diesem Aspekt waren wir uns einig. "I'm a boy, I read prose / You're a girl, you stand and pose" - nur anders herum. Du warst immer nur die Rollen, die du bis Feierabend verkörpert hast. Habe ich mich gefürchtet, als ihr Woyzeck gespielt habt; und zum Glück hat sich zu dieser Zeit, in der ihr das Himbeerreich inszeniert habt, überschnitten mit meinem Spiegel- und Hohe Luft-Abonnement zum Neujahr; so guten Sex wie zur Spielzeit von der Rocky Horror Picture Show hatten wir danach lange nicht mehr! "Ich bin von Beruf aus Lügner" hast du mal gesagt, ganz lange her ist das, da kannten wir uns kaum. Vielleicht sollte es mich neugierig machen oder dich attraktiv, was du damit erreichen wolltest, kommt auf dasselbe heraus. Du bist von Beruf aus Lügner, du sprichst fremde Worte, und ich bin von Beruf aus Gläubiger, ich glaube eben an Worte, auch an deine. Im Nachinein zu leugnen, dass wir jemals ein Wir gewesen sind, wäre utopischer als der Gedanke dass wir uns ineinander verloren haben. Immerhin haben wir das Ich nie gefunden. Abhängigkeit, ein wohlig-sanftes Gefühl, in dem man sich wiegt. Bis es sich gegen einen wendet, bzw. die Co-Abhängigkeit und ich dann ein Wochenende lang mit Rotwein über Eugenides brüte und du im Stadtpark deine verlorene Identität im Transkript suchst. Elenahttp://www.blogger.com/profile/10248381888708799501noreply@blogger.com8tag:blogger.com,1999:blog-4521328620286200810.post-2390829999448444822015-03-17T18:07:00.002+01:002015-03-17T18:07:35.819+01:00The place I used to live Alles hat diesen sinnlichen Beigeschmack von Zerfall. Bitterkeit zersetzt sich in diesen Lücken, in die sich früher Füllwörter gezwängt haben. Das Wasser schmeckt nach Kalk, das Tofu-Schnitzel nach Blut und di Tränen nach ätzender Magensäure. Jede Silhouette, der ich begegne, scheint diese manieristisch-kantige Kontur einer Schiele-Zeichnung zu haben, gliedrige Skelett-Hände, die in Gebärden mit der Ewigkeit kommunizieren. Alles wirkt endlich, selbst die Kindheitsillusion nach Michael Ende, denn Bücher und Geschichten enden, wenn man das Buch zuschlägt und sie verwirft und sich früher oder später ebenso das Papier zum selben 'Dünger für die Blumen' auflösen wird, wie es auch "der Käpt'n" Keating sagte, der jetzt selbst in den ewigen Jagdgründen Indianer spielt.<br />
"The place I used to live made me feel like a tourist/ I couldn't coexist with the cold and suspicious". Touristen-Dasein trifft's irgendwie. <br />
Nach Jos Tod habe ich aufgehört Gitarre zu spielen. Es hatte damals eine Meta-Bedeutung von Ehrfurch, Anteilnahme und ist vielleicht auch eine eigensinnige Art gewesen, Kondolenz auszudrücken. Auf etwas zu verzichten, was einem einmal viel bedeutet hat und wahrscheinlich auch eine große Portion Selbstschutz, jedes Mal in Tränen auszubrechen bei der Ausführung. Es hätte sich aber auch in anderen Formen durchsetzen können: Ich hätte das Schreiben aufhören können. Oder das Zeichnen. Oder das Atmen. <br />
Es ist kein Akt der Selbstlosigkeit. Es ist nur das geringste Übel des Egoismus. Des Abschieds.<br />
Touristen-Da-sein. Dort oben im Himmel wird mir keiner glauben, wo ich schon überall war. Und an den Stränden der Hölle ist es so wohlig warm. <br />
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<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhYZEF6nJ9nrkyLMoTCleX5lXm5wExQn8LqDCxzOyT6bexh-NVNuq1yAeStJJGQNRm2SLGXwEVtfdiFi5YRso7B0P_Y612XDwKd8oGLjYc87pcA3wylw5f6zHAp0Nx6n9RnHAW9F81n-io/s1600/DSC_4019-1.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhYZEF6nJ9nrkyLMoTCleX5lXm5wExQn8LqDCxzOyT6bexh-NVNuq1yAeStJJGQNRm2SLGXwEVtfdiFi5YRso7B0P_Y612XDwKd8oGLjYc87pcA3wylw5f6zHAp0Nx6n9RnHAW9F81n-io/s1600/DSC_4019-1.jpg" /></a></div>
<br />Elenahttp://www.blogger.com/profile/10248381888708799501noreply@blogger.com8tag:blogger.com,1999:blog-4521328620286200810.post-38391522570836923862015-02-20T11:22:00.000+01:002015-02-20T11:41:21.168+01:00"Wie geht es dir?", fragt sie mich. Die Worte so knirschend geformt als hätte sie Schnee im Mund und kalte Füße, dem stehenden Gallopp zufolge. Ihr Ausdruck ist so makellos ungespielt, beinahe könnte man ihr abkaufen, dass er aufrichtig sei. Das Gesicht so unbeschrieben offen, so ergeben verlegen und trotzdem keinesfalls beschämt, vermutlich aus jahrelanger Gewohnheit, von fremden Blicken inspiziert zu werden ohne zurückzuweichen. Sie duftet nach parfümiertem Make-Up, Boss Orange und guter Erziehung. Wie abgeklärt die Fronten doch sind und trotz allem spricht keiner die Wahrheit. Diese wird in einer Parallelwelt gewechselt, doch im Hier und Jetzt reden wir beide durch den Eisberg, der ganz transparent und doch sichtbar vor uns empor ragt. Würde es sie wirklich interessieren, dann hätte sie es nicht ausgesprochen, nämlich nicht an diesem Ort (in der Fußgängerzone Nürnbergs auf einer Demonstration) unter diesen Umständen (dem Zufall). Ich könnte nun anfangen, alleine meine letzten 24h aufgelöst in einem Satz ohne Punkt und Komma arragiert, wobei die über blink-182 geflossenen nostalgischen Jugend-Tränen in Relation noch zu bagatellisieren sind, denn mittlerweile heule ich bei jedem banalen Scheiß. Allerhöchstens würde sie ein 'Kann ich verstehen' heraus bringen, falls sie auch nur im entferntesten Gedanken ihr gutes Bild bei mir interessieren würde. Aber nicht einmal das bin ich für sie - nicht einmal so viel Wert, als dass sie es darauf anlegen würde, Mühe darauf zu verschwenden, ihren Eindruck bei mir zu gießen und zu schmieden. Wie es mir geht, das ist doch bitte nicht die Frage. Und <i>verstehen</i> kann das niemand, der nicht einen Tag in diesem Körper einen Atemzug Sauerstoffumwandlung betrieben hat. Genauso heuchlerisch wie ihre Frage ist dann schließlich meine Antwort: "Gut, mir geht es gut." Denn das ist einfacher, als die Wahrheit zu sagen.<br />
<br />
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj7s6REwpHcRZf_zRXiDnmB2jLaz7uWb7I1bLLtdIY99ZMktJJ4AN2xwu41mIMUI7YR-m6TJlzRFBt2Lhq1pYdq_HtJH2TZOa8_z-eXO_q2L4SG-QMT5DcVeS4szXMJ2Lq1ZsfslnHzWes/s1600/DSC_4232-1sjdh-1.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj7s6REwpHcRZf_zRXiDnmB2jLaz7uWb7I1bLLtdIY99ZMktJJ4AN2xwu41mIMUI7YR-m6TJlzRFBt2Lhq1pYdq_HtJH2TZOa8_z-eXO_q2L4SG-QMT5DcVeS4szXMJ2Lq1ZsfslnHzWes/s1600/DSC_4232-1sjdh-1.jpg" /></a></div>
<br />Elenahttp://www.blogger.com/profile/10248381888708799501noreply@blogger.com9tag:blogger.com,1999:blog-4521328620286200810.post-76447190568734447742015-01-25T10:54:00.001+01:002015-01-25T10:54:41.382+01:00This Must Be The Place<div style="text-align: center;">
<i>Oder es hat dann schlicht am Ende </i></div>
<div style="text-align: center;">
<i>um zu brennen nicht gereicht
<br />Doch auch wenn man Feuer löscht bleibt noch die Glut
<br />und schlussendlich Kohle</i></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-family: Sail,monospace;"><span style="font-size: small;">Heisskalt - Bestehen </span></span></div>
Wie Nierensteine schleppte ich diese Kohle mit mir herum und eigentlich frage ich mich, warum ich den Menschen, den ich mehr als alles andere jemals in meinem Leben geliebt habe, nicht mehr lieben kann/will/soll/muss. Oder ob plötzich das Wort 'lieben' das Hilfsverb geworden ist und 'Können' das Subjekt. Du hast gesagt, du trinkst nicht mehr. Aber weniger trinkst du auch nicht. Ich habe gesagt, ich esse, und im Geiste haben wir wohl die Sucht mehr geliebt als alles andere. Folie a deux. // Wir hatten die schönste Zeit im Superlativ. Thees Uhlmann-Texte betrunken vor einem Deich an der Nordsee im Kofferraum analysieren, zu Räucherstäbchen, Dornfelder, und in die Dunkelheit zugezogener Vorhänge und floraler Bettwäsche von IKEA. Was Thees mit seinen 17 Worten meinte, weiß ich bis heute nicht, aber deine 17 Worte, dass "du mich auf ewig lieben und nie verlassen wirst, und nichts auf Erden dies jemals ändern wird", haben die Ewigkeit wohl doch anders ausgelegt. Und es brenntundesbrenntundesbrennt. Wir haben Schattentiere im Licht des Dortmunder U's auf das Autoblech gezeichnet und das mit dem Rave nicht ganz so ironisch genommen. "Jede Stunde Schlaf, um die wir uns gebracht haben, aufteilen." Auf der Insel vom 'Guggisee' Bohnen mit Mais über Bierdosenfeuer gekocht und zumindest den Versuch gewagt, die Sterne zu zählen. "Der Asphalt noch warm und oben über uns malt jemand Bilder in die Nacht für uns beide" 6 Portionen Pommes in 2 Tagen haben ein großes Loch in unsere Reisebrieftasche gerissen, hingegen das Ketchup 'schwäbisch' gespart und diebisch erbeutet. Die 50ct-Postkarten gegeizt und einfach die beschriebene Konzertkarte geschickt. Sämtliche Versionen von This Must Be The Place konsumiert: Das Original von den Talking Heads, das Cover von David Byrne selbst, von Arcade Fire, von Gloria, und schließlich das von Trevor Green. "Lass es an meiner Beerdigung spielen", habe ich dir zugeflüstert, "und lass all die Postkarten statt Blumen auf das Grab rieseln." Über die Sinnigkeit von Postkarten haben wir philosophiert: Andere wissen lassen, wo man sich befindet, aber nicht, wo das Ziel ist? Von "zu Hause" schreiben wir keine Postkarten. Aber ohne Relation wissen wir nicht, woran wir sind, sagtest du. Ohne Vergleich, ohne Maßstab oder Statistik könnte alles 'dein Zuhause' sein. Wir meinen, wir kennen uns mit Lokalfarben aus, aber <i>alles</i> zeigt sich uns in impressionistischer Erscheinungsfarbe. Wie wir aufwachsen und Eindrücke auf uns abfärben, selbst Graustufen und Schwarz Weiß ist nicht absolut, wenn es auf das innere Prisma trifft. Schwarz, so erzählt man uns immer im GeKb- und Darstellungs-Unterricht, ist eine Zusammenmischung aller Farben. Die Kakophonie, die wir "buntes Grau" nennen. Wir lernen andere Farben kennen, wenn wir alles auf Anfang im Weißabgleich setzen; exotische und konservativ-braune, und homogenetisch-homogene-homosexuell-bunte; Metallische Edel-Verkeidungen wie vermeintlich golden schimmerndes Gelb; Pastell-Töne als Sanftheit und Weißaffäre einer jeden pigmentierten Mischung; verdunkelte, wenn aus Versehen zu viel Schwarz aus der Tube kam. Das kunsthistorisch romantische Abbild des Seelenzustandes a la 'CDFriedrich' als Wanderer über dem Nebelmeer. Leci n'est pas un pipe. Und Liebe wohl auch nicht.<br />
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgPFqBA2j6Nb2tC_1mF92KBJnF7lN0x-sXXAZTxkt0F25TOYbLjSl50ot1UBvalFRyaICeCN9TPUSDArkZtwM34_oPSJyWnj9cqr15E9NY_Y-BnL-qOyOeQTZFQmSdsxKOaXc2IRPn2E_U/s1600/DSC_4441-2-1.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgPFqBA2j6Nb2tC_1mF92KBJnF7lN0x-sXXAZTxkt0F25TOYbLjSl50ot1UBvalFRyaICeCN9TPUSDArkZtwM34_oPSJyWnj9cqr15E9NY_Y-BnL-qOyOeQTZFQmSdsxKOaXc2IRPn2E_U/s1600/DSC_4441-2-1.jpg" /></a></div>
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<br />Elenahttp://www.blogger.com/profile/10248381888708799501noreply@blogger.com10tag:blogger.com,1999:blog-4521328620286200810.post-82362459269135658562015-01-17T00:58:00.000+01:002016-01-10T13:24:39.839+01:00KatharsisEin bisschen überreagieren - amorisierender Trennungsschmerz. Um den überwältigenden Schmerz und Gefühlsüberdruss der letzten Wochen zu überkommen und das erbarmungslose Verzweiflungs- und Verlustgefühlschaos zu kompensieren, verschenke ich mein Herz jeden Tag neu: Verliebe mich in den Postboten, der mich anlächelt, wenn er mir die bunten Rechnungsumschläge in die Hand drückt. In den Kerl neben mir an der Ampel mit einem subtilen Hauch von Aftershave und Hygieneartikeldünsten. In die Mittzwanzigerin, die den Kippenstummel aufhebt, nachdem sie zu Ende geraucht hat. In Chris von FJØRT mit dem mega Bart, der mir heute Abend die aufgerauhte Haut mit feuchtigkeitsspendender Spucke therapiert. In den Typen, der mir mehr Trinkgeld gibt, als er überhaupt trinkt. <br />
Man <i>verliert </i>Menschen nicht - man findet sie nicht in der Sofaritze zwischen einem Snickers und den verlorenen Fernbedienungsbatterien. Man lebt sich auch nicht <i>auseinander</i>, wenn man nie <i>beieinander</i> war. Das ist wie der Witz, bei dem sich zwei Parallelen treffen. Und die Pointe war irgendwie auch schon lange vorbei, bevor wir überhaupt lachen konnten. Wenn Menschen sterben, so habe ich festgestellt, gehen sie und bleiben, denn sie wurden nie gefragt. Aber wenn Menschen einvernehmlich aus deinem Leben treten, verlassen sie dich wirklich, weil sie sich dafür entschieden haben. So zumindest die These. Ganz wie das Gefühl, wenn die Liebesbeziehung zwischen Whatsername und Jesus of Suburbia fast plötzlich mit dem Satz <i>Forgetting you but not the time</i> nachhaltig ausklingt.<br />
Manchmal ist man offenbar nicht genug, um jemanden zum <i>Bleiben</i> zu <i>bewegen</i>.Wenn sich die vermeintliche Liebe als Todgeburt herausstellt - und du alleine hast sie abgetrieben. Undruchdringbare, unnachgiebige Dunkelheit, gegen die man läuft. Nur die Nacht scheint dunkler und fester zu sein als die Luft, die dich nährt. Lange genug in die narkotisierende Luminanz des Mondes schauen, bis ein zweiter Mond über das getrübte Firmament und die Netzhaut tanzt. Ein Falschbild oder doch nur das schlechte Gewissen, wenn ich dich jetzt ansehe und aus Scham auf die neutral weiße Wand neben deinem Gesicht schaue und sich mir all die Farbkreise aufzeigen, die die letzten zwei Jahre geprägt haben. Schwarz vor Augen und komplett irregeführt komme ich immer wieder zurück.<br />
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</div>
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<a href="http://youtu.be/iqtaezwZBpc" target="_blank"><img alt="http://youtu.be/iqtaezwZBpc" border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhvEB6yucqaq8zpS9IvDMFeGfzSSQpJ6VID87Z5iFL-mjXSv1asdcIOUk-KKJriyAdEgeuF826rzqbvVfWd5J_ZcJQK0nv6QaxSzfq8DQOGeT-4P75OWeu3UETxrMCzjJ7tZJv1KfaRH5Y/s1600/DSC_4022-1keinerPanoramablog.jpg" /></a></div>
<br />Elenahttp://www.blogger.com/profile/10248381888708799501noreply@blogger.com10tag:blogger.com,1999:blog-4521328620286200810.post-82962641461720994132014-12-30T17:34:00.001+01:002014-12-30T17:36:55.082+01:00Von Verwandten und anderen DeleTantenJeden Tag ein neues Türchen aufmachen, jeden Tag den Pfad des Familienstammbaums neu erkunden, jeden Tag vor einem neuen Weihnachtswunder stehen, jeden Tag einem anderen Teil der Vergangenheit in die Augen blicken. Oh Gott, und dieses scheiß Tote Hosen Weihnachtsalbum soll den Soundtrack dazu bieten? Den habe ich seit mindestens 4 Jahren nicht mehr gehört, sowieso nie aktiv, immer nur passiv am Feuer sitzend aus der Ferne, um diese beschissene vermeintliche Stille Nacht auszublenden. 4 Jahre dürfte es auch her sein, dass ich das letzte Mal in Schweinfurt war. Jetzt sitze ich hier fest, komme irgendwie nicht mehr raus, könnte jeden Tag ins Auto steigen, aber was zieht mich eigentlich? Andere Frage: Was hält mich im buchstäblich gottverlassenen Schweinfurt? "Kultur und Industrie" wie die braunen Tafeln es an der Autobahn verkünden? Was hält mich in Nürnberg, das habe ich mich im Gegenzug nie gefragt, trotzdem bin ich immer wieder zurück gekommen. Ja, warum eigentlich?<br />
Ein bisschen auf der Suche sein schadet nie, das lenkt einen ab. Auf der Suche nach meinen Horkruxen wie Harry Potter: Teile meiner Seele irgendwo universal verborgen. Station heute also: Der Vergewaltiger, der das Segment meiner Seele anno 2000-2005 für sich beansprucht, das ich jetzt ganz wahnwitzig wieder finden will - wie hirnrissig es war, Kleinstadtdetektiv zu spielen! Hohen Mutes mit hoch erhobenem Kopf ziehe ich jeden Morgen los, um endlich einmal zumindest die Adresse auszumachen, in der der böse Wolf sich nun den Bauch voll schlägt. Der Tag endet mit gesenktem Kopf auf dem Sofa von irgendwelchen Freunden, deren Gastfreundschaft ich mit Glücksrad-Zentrifugalkraft ins Unermessliche erschöpfe und die Tote Hosen Weihnachtsalben für besinnlich halten. Bei jedem Hochhaus blicke ich zu den gelben Baukästen-Fenster-Konstruktionen empor, die Pianohiebe von<i> Running to Stand Still</i> im Trommelfell und der innere Kompass leitet mich irgendwie immer in verlassene Korridore in willkürlich besuchten Betonbauten, doch niemals auf die Fußspuren vor mir. In jedem schneebedeckten Auto suche ich nach verwandten Zügen und erschrecke jedes Mal, wenn ich diese finde, in der Reflektion meines eigenen Gesichts. <i>Der Himmel brennt /alles weiß / die Lunge brennt / von all dem Dreck</i> - zumindest wird das von FJØRT erzählt.<br />
Endlich mal das Einwohneramt aufsuchen, oder die Auskunft anrufen oder zumindest mal in den Relikten namens Telefonzellen im Telefonbuch die Nummer zwischen Pisse und Kotze der letzten zehn Jahre (dort, wo sie hin gehört) suchen - sie zu wählen ist ja wieder was anderes. Man sieht, die Bemühugen halten sich in Grenzen. Selbstgerecht kann ich mir ja anrechnen, so viel Aufhebens gemacht zu haben, nach Schweinfurt gereist zu sein. So viel Mühe sollte es nicht sein, die Adresse auszumachen - der Nachname ist immerhin derselbe.
Elenahttp://www.blogger.com/profile/10248381888708799501noreply@blogger.com10tag:blogger.com,1999:blog-4521328620286200810.post-22877129614144279762014-11-09T12:02:00.001+01:002014-11-12T17:58:22.377+01:00A Whole Life Ago<div style="text-align: center;">
<div style="text-align: left;">
<span style="font-family: inherit;">Ich denke über Namen nach, ein Name, der vielleicht auf jeder einzelnen finanziellen Abrechnung gestanden hätte, ein Name auf Grußkarten, und ich hätte von diesem Moment an, in dem der Name im Krankenhaus eingetragen worden wäre, nur noch vom Wir berichtet, eins mit mir - aus meinem Fleisch subtrahiert. Narben und Streifen, die beweisen, dass es zu viel war, beweisen, dass er da war, aber ich habe ihn ausradieren lassen. Zum falschen <span style="font-family: inherit;">Z</span>eitpunkt, mit dem falschen Menschen, zu falscher Begebenheit<span style="font-family: inherit;"> -</span> zu viele Parameter, die nicht <span style="font-family: inherit;">auf das <span style="font-family: inherit;">Er</span>gebnis a<span style="font-family: inherit;">uf der anderen Seite der Gleichung k<span style="font-family: inherit;">amen</span> und zu viele Variablen, die nicht einsehbar waren</span></span>. <span style="font-family: inherit;">Wie es dazu k<span style="font-family: inherit;">am</span>, nach <span style="font-family: inherit;">10</span> Jahren Bibelstunde, nach mindestens 52 Gottesdiensten pro Jahr, nach 16 J<span style="font-family: inherit;">ahren streng katholischer Erziehung und<span style="font-family: inherit;"> anschau<span style="font-family: inherit;">enden Bienen-Illustrationen? <span style="font-family: inherit;">Dass ich<span style="font-family: inherit;"> mit Fleisch und Mut alles <span style="font-family: inherit;">ausspuckte</span>, was mir vorgsetzt wurde an gedecktem Tische, das habe ich schon me<span style="font-family: inherit;">hrfach festgestellt. Nur ging es nicht um <span style="font-family: inherit;">R</span>ebellion, es ging <span style="font-family: inherit;">eigentlich um keine Botschaft, e<span style="font-family: inherit;">s ging um <span style="font-family: inherit;">V</span>ersehen und Unachtsam<span style="font-family: inherit;">keit und letzten Endes um unkontrollierbare Emotion<span style="font-family: inherit;">en, Angst und Obdachlosigkeit, Unfähigkeit und Hilflosigkeit. <span style="font-family: inherit;">Abwesenheiten<span style="font-family: inherit;">, um mit Dingen um<span style="font-family: inherit;">zugehen, die anwesend waren. </span></span></span></span></span></span></span></span></span></span></span></span></span></span></span><br />
<br />
<div style="text-align: center;">
<i><span style="font-family: inherit;">We Can Do It, </span></i></div>
</div>
<div style="text-align: center;">
<i><span style="font-family: inherit;">The wings are bleeding<span style="font-family: inherit;"> </span></span></i></div>
<div style="text-align: center;">
<i><span style="font-family: inherit;"><span style="font-family: inherit;">You're not supposed to fly anymore</span></span></i></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-family: inherit; font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="font-family: Sail;">Biffy Clyro - A Whole Child Ago </span></span></span></div>
</div>
<span style="font-family: inherit;">
</span>Elenahttp://www.blogger.com/profile/10248381888708799501noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-4521328620286200810.post-37892944819110765922014-10-28T13:33:00.002+01:002016-01-10T13:24:52.328+01:00GezeitenMeine Stimmbänder sind auf Kontraktion, sie drohen zu zerbersten; alles in mir ist wie auf einer Streckbank auf Anschlag gespannt, doch kein Laut entflieht meiner Kehle. Schlucken wird zur Qual, denn dieses Geschwülst hält mich davon ab, noch ein Wort mehr in sich aufzunehmen, was überfällig ist. Und plötzich schnalzt es heraus, wie ein zu lange angespanntes Gummiband, dem man keinen Widerstand mehr bieten konnte, und alles zerbricht in Scherben, wie eine Kettenreaktion fällt ganz New York in sich zusammen, weil zwei Türme bombadiert werden. <br />
Das Meer folgt dir - nach der Ebbe kommt die Flut. Nach meinem Schweigen zerschellt alles, was jemals einem Echo Resonanz bieten konnte; sowohl Zukunft, als auch Gegenwart, als auch Vergangenheit. <i>Schau nicht zu weit, schau nicht zurück</i>. Wäre ich dir bloß zum Meer gefolgt und hätte nicht auf halber Strecke aufgegeben. Alles steht still. <i>Forgetting you, but not the time</i>.<br />
Das Meer folgt dir, sowie die Sonne dem Mond folgt. Und der Tag wird die langen Nächte auch wieder ablösen. Die alkoholgetränkten, ausgebluteten Nächte, deren Küste im Matsch verschwimmen. Es wird früher dunkel und später hell.<br />
<i><br /></i>
<br />
<div style="text-align: center;">
<i>How many times have people used a pen or paintbrush because they couldn’t pull the trigger? </i><br />
<span style="font-family: 'Sail', monospace; font-size: small;">Virginia Woolf, Selected Essays </span><br />
<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<img border="0" height="426" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiNGmz4Npxj9NE4FcdFgWMnMT9yTcIBl2gE-6XeDkukPo9Cg0z6QNq19qE5IWRptInG9yvGkl3_2wlXtOAEr3I6T3iClVmcuxIKj_t0gviugj363znshfUDF8tdIjwR_2uA0-IV1LH2uXI/s1600/DSC_3736-1-2.jpg" width="640" /></div>
</div>
Elenahttp://www.blogger.com/profile/10248381888708799501noreply@blogger.com9tag:blogger.com,1999:blog-4521328620286200810.post-28160425404676839082014-07-29T14:34:00.000+02:002014-07-29T14:34:45.213+02:00Vergiss mein n(ich)t<div style="text-align: center;">
(Selbst) wenn ich bleiben würde</div>
<div style="text-align: center;">
würde ein Teil meiner Selbst (nicht) sein.</div>
<div style="text-align: center;">
Das Gesicht verlieren,</div>
<div style="text-align: center;">
die Fassung behalten.</div>
<div style="text-align: center;">
<br /></div>
<div style="text-align: center;">
Selbst wenn ich bleiben (würde),</div>
<div style="text-align: center;">
würde (nichts) ändern,</div>
<div style="text-align: center;">
was wir (geworden) sind.</div>
<div style="text-align: center;">
Was wir (hinter) uns gelassen haben,</div>
<div style="text-align: center;">
um so zu (werden),</div>
<div style="text-align: center;">
wie wir (jetzt) sind. </div>
<div style="text-align: center;">
<br /></div>
<div style="text-align: center;">
Selbst wenn ich (bleiben) würde,</div>
<div style="text-align: center;">
würdest (du) nicht bleiben.</div>
<div style="text-align: center;">
Du bist (immer) da.</div>
<div style="text-align: center;">
(Aber) nie hier.</div>
<div style="text-align: center;">
Nie bei (mir), hier.</div>
<div style="text-align: center;">
<br /></div>
<div style="text-align: center;">
(Selbst) wenn ich bleiben würde,</div>
<div style="text-align: center;">
würde (ich) jemals zurück kommen</div>
<div style="text-align: center;">
und (überleben), was du überlegst </div>
<div style="text-align: center;">
Der dritte Weltkrieg,</div>
<div style="text-align: center;">
Die große Depression.</div>
<div style="text-align: center;">
<br /></div>
<div style="text-align: center;">
Wir zerbrechen unser Geschirr,</div>
<div style="text-align: center;">
Subtexte zwischen Küchenzeilen lesen,</div>
<div style="text-align: center;">
uns zerbrechen, </div>
<div style="text-align: center;">
weißes Porzellan zerschellt an den Wänden</div>
<div style="text-align: center;">
Und die Schreie in der Nacht an schwarzen Tapeten.</div>
<div style="text-align: center;">
Blaue Flecken zwischen den monochromen Lichtern der Stadt</div>
<div style="text-align: center;">
Einst warst du mein Sauerstoff,</div>
<div style="text-align: center;">
jetzt bist du wie Luft für mich.</div>
<div style="text-align: center;">
<br /></div>
<div style="text-align: center;">
Vergiss mein Ich</div>
<div style="text-align: center;">
Werf weg mein Mich</div>
<div style="text-align: center;">
Verrauch mein Selbst</div>
<div style="text-align: center;">
Vergiss mein Uns.</div>
<div style="text-align: center;">
<br /></div>
<div style="text-align: center;">
Selbst (wenn) ich bleiben würde...</div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjoYq-ggGtKY6uTHQoMjbZCBz3_6ENMwmOTfsaD43ruNxhyGum0DksPeNfiSdpK_oM4qjjjcOtlOgoJAiPQsxTuX-kWX7bQIXK2GKtNKTsLahyphenhyphenfTCIRYyvJx9fx-BnbAt2BOeHCz4PXoWg/s1600/weierpng.png" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjoYq-ggGtKY6uTHQoMjbZCBz3_6ENMwmOTfsaD43ruNxhyGum0DksPeNfiSdpK_oM4qjjjcOtlOgoJAiPQsxTuX-kWX7bQIXK2GKtNKTsLahyphenhyphenfTCIRYyvJx9fx-BnbAt2BOeHCz4PXoWg/s1600/weierpng.png" height="400" width="331" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<br />
<br />
<br />Elenahttp://www.blogger.com/profile/10248381888708799501noreply@blogger.com7tag:blogger.com,1999:blog-4521328620286200810.post-9769898682676139722014-07-14T17:58:00.000+02:002014-07-14T17:58:25.301+02:00\vec g = \frac {\vec F_G}{m} Man soll nicht schlecht über Tote sprechen. Nie hätte ich gedacht, dass der Tag kommen würde. Wohin mit der Wut? Ich werde sie nie los, kann sie nur gegen mich selbst richten mit meinem schlechten Gewissen. Noch nie an Regeln gehalten, noch nie an Stadien der Trauer gehalten, könne sich Emotionen überhaupt nach so etwas richten? Kaleidoskopische, utopische Anarchiezustände anstatt Herr der Gefühle zu sein. Wir hatten so viel vor, Jo. Doch statt über Wasser zu laufen, sankst du wie ein Stein, die Gravitatioskraft unterschätzt, ich, - anderer Körper, andere Masse. Der schönste Sommer der Weltgeschichte wurde abgelöst durch ewigen Winter, geblendet vom Sonnenlicht, oder was war es, was mich ausblenden lassen hat, dass du lieber wo anders wärst. Keine Brille der Welt hätte es aufgehalten, kein UV-Schutz, etwas gegen die Kurzsichtigkeit und ohne Scheuklappen. Auf die jahrelange Erfahrung mit Depressionen und Suizid gesetzt, aber wieder die Fallbeschleunigung außer Acht gelassen. Anderer Körper, andere Masse, andere Hemmschwelle, andere Symptomatik, andere Schmerzgrenze, andere Vorgehensweise, anderes Gravizentrum. Zentrifugalkraft, und schon aus der Bahn geworfen. Ich war doch immer der soziale Krüppel von uns beiden.Elenahttp://www.blogger.com/profile/10248381888708799501noreply@blogger.com7tag:blogger.com,1999:blog-4521328620286200810.post-33524419133580472942014-06-29T16:08:00.001+02:002014-12-30T17:39:54.851+01:00Bildlich gesprochen<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
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<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
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<div style="text-align: center;">
Chuck Ragan and The Camaraderie (Hirsch, Nürnberg) | An Early Cascade (Rockfabrik, Nürnberg // Cairo, Würzburg) | Heisskalt (Rockfabrik, Nürnberg // Cairo, Würzburg)</div>
Elenahttp://www.blogger.com/profile/10248381888708799501noreply@blogger.com4tag:blogger.com,1999:blog-4521328620286200810.post-35892768425548671712014-06-10T14:06:00.001+02:002014-06-10T14:06:47.285+02:00Leerzeichen<div class="post_content clearfix">
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<div class="post_title">
Die letzte Show von Against Me!, die ich gesehen hatte, war mit dir. Laura Jane Grace war noch Tom Gabel gewesen, und du warst noch am Leben. Dinge ändern sich, Menschen ändern sich, ebenso Umstände und Gelegenheiten. Die einen beschließen, ihr Leben neu zu beginnen, in einem anderen Körper, in einem anderen Geschlecht, und andere flüchten vollständig. Dein Gesicht in der Menge? Ein grüner Schopf. Nein, ein blauer. Plötzlich rot, und du zerfließt. Überall Blut. Ich liege am Boden. Schon wieder gefallen, du ziehst mich nach oben. Du? Ich verliere dich aus den Augen, lande zwischen Füßen und Staubwolken, zwischen Gedanken und Tränen. Und Blut. </div>
<div class="post_title">
Dinge ändern sich, Menschen, Umstände, Gelegenheiten. Manche Dinge stellt man nicht infrage. Man zweifelt nicht an ihrer Beständigkeit. Oder ihrer Selbstverständlichkeit. Oder an ihrer Regelmäßigkeit, wie dein Atmen. Erst wenn es fehlt, hört man die Stille. Die Regelmäßigkeit deines Lachens, welches leere Räume bunt zeichnete - warum vermisse ich es erst, wenn es ganz fehlt und nicht schon, als es in tiefer Dunkelheit und Depression verstummte? Habe ich Anzeichen übersehen? Die Beständigkeit deiner Blicke nicht hinterfragt? Haben sich Unaufmerksamkeit und Gewohnheit den Synonymstatus der Selbstverständlichkeit und der Regelmäßigkeit heimlich erschlichen? Kein Albtraum, kein Worst Case und keine Paranoia, Psychose oder Neurose hätten das portraitieren können, was ich jetzt fühle.</div>
<div class="post_title">
Deine Klamotten werden schon von Motten zerfressen, bis kein Präfix mehr übrig bleibt, und deine Schuhe hängen schon längst auf Baumarmen in der Stadt verteilt, oder auf Telefonmasten, Stromleitungen, zwischen Leben und Liebesbekundungen und den Luftwellen von Notrufen. Meine Haut kann sich nicht mehr an deine erinnern, und das Postamt stellt schon lange keine Briefe mehr zu; deine Geliebte, Ronnie, sie stellt auch keine Gedanken mehr zu.</div>
<div class="post_title">
Ein grüner und ein blauer Schopf, die meine Beine heben, ein vom Licht rot gefärbter Skalp. Crowdsurfen zum Sanitäter. Das Blut fließt mir an den Schläfen herab. Die Sanitäter fragen nach meiner Ansprechbarkeit, meiner Zurechnungsfähigkeit. Sie sehen die weißen, hervorstehenden Knochen, sie sehen die Narben und sie sehen die blauen Flecken. <br />Warum muss man seine inneren Wunden erst nach außen tragen, bis sie bemerkt werden?</div>
<div class="post_title">
<br /></div>
<div class="post_body">
<br /></div>
</div>
</div>
</div>
Elenahttp://www.blogger.com/profile/10248381888708799501noreply@blogger.com10tag:blogger.com,1999:blog-4521328620286200810.post-5163332004707174232014-05-23T19:12:00.002+02:002014-05-24T15:04:17.791+02:00BestehenZu beschreiben, was du für mich bist. Als würde ich erklären, wie Wasser schmeckt. Es ist so natürlich und selbstverständlich. Aber ich kann nicht ohne leben.<br />
Vor mehr als einem Jahr haben wir uns unsere Namen erstmals in ein Händeschütteln verpackt. Namen in Küssen und Umarmungen folgten, und schließlich Namen in Liebesgestänndnisse verhüllt - in der Luft schwebend und nicht an gesellschaftliche oder anthropologische Verhaltensbilder geheftet. Wir führen eine nukleare Beziehung. Deine Sätze verfolgen mich bis in den Schlaf, selbst beim Schreiben peinigen sie mich, mit gleichem Maße Hartnäckigkeit wie Willkommen in Vollkommenheit. <i>Kein Plan, wo ich bin, wenn ich nicht bei dir bin, denn bei mir bin ich nicht.</i> Der Flieder im Sommer, der Frühlingshimmel, der Wasserfrost im Herbst und der Sonnenuntergang im Winter ziehen eine Fehde durch meine innere Uhr. Keine Blume kann ich mehr bertrachten, ohne an deine Augen zu denken. Selbst abends in tiefster Dunkelheit auf unserem Balkon, wenn die Lichter der Stadt erlischen, bist du mit höchster Klarheit zu erkennen. Bemühungen, nicht einzuschlafen, um dich nicht aus den Augen zu verlieren, unterliegen den Träumen von selbigen Anblick. Manchmal nimmt mich die Angst ein, ob du es so meinst, wenn dein IchLiebeDich verhallt. Ich werde ganz kleinmütig und errechne Wertigkeiten deiner Gesten, die in einer anderen Sprache Zuneigung ausdrücken: Deine Zeit, dein Geld, du teilst vieles mit mir, was mich impliziert. Doch Seelenverwandtschaft und Liebe finde ich nicht nicht in anderen Ausdrücken abseits des Nuklearkerns. Was besitze ich schon? Was kann ich ausspielen, um dich zu halten? Ein so berechtigterweise anspruchsvolles, wunderschönes Wesen. Und ein Monster, ein Körper, der nur als Laster zu beschreiben ist, und weder eine Überfülle an Vorzügen als Ausgleich, noch geistige Qualitäten, die eine Äquivalenz erlauben. <br />
Manchmal habe ich Angst, dich zu verlieren, auch wenn wir wie Reaktoren miteinander ständig in Korrespondenz stehen. Was habe ich, um dich zu halten? Manchmal zweifle ich an mir und meinen vermeintlichen Reizen. Manchmal zweifle ich an der Liebe. Aber letzten Endes habe ich auch nicht mehr zu bieten als das, was ich suche.<br />
<i><br />Der Fuchs bittet den kleinen Prinzen, ihn zu zähmen. Der kleine Prinz weiß nicht, was das bedeutet. Der Fuchs erklärt es ihm: "Du bist für mich doch nichts als ein kleiner Knabe, der 100 Tausend kleinen Knaben völlig gleicht. Ich brauche dich nicht und du brauchst mich ebenso wenig. Ich bin für dich nur ein Fuchs, der 100 Tausend Füchsen gleicht. Aber wenn du mich zähmst, werden wir einander brauchen. Du wirst für mich einzig sein in der Welt. Ich werde für dich einzig sein in der Welt."</i><br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://infinitely-hungry.blogspot.de/" target="_blank"><img alt="http://infinitely-hungry.blogspot.de/" border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEghMj76wNfX-wYUDF557tGuDmrgBeLElh3QFLsLbNAfbqOpicvtEL4fEGnh69-ijWO4zO2vlsdwA25NuIviQwPAvlhzNFt4loba7KHI5SqKJwP-u6fVNb-M5MPsgFX3AztbZpp_KJHNIwI/s1600/5+001j.JPG" height="462" width="640" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<br />Elenahttp://www.blogger.com/profile/10248381888708799501noreply@blogger.com10tag:blogger.com,1999:blog-4521328620286200810.post-40442914916500464892014-05-13T17:08:00.000+02:002014-05-13T17:08:12.788+02:00TotenwacheDer Asphalt sieht aus dieser Perspektive aus wie schwarze Kristalle.
Die Lichter der Stadt, für jemanden, der am Boden liegt, sind schon diese alltäglichen Fixpunkte die Sterne am Firmament, so unerreichbar erscheinen sie aus diesem Winkel. Wieder mit der Fresse auf dem Boden, wieder einmal gefallen. Gelbe
Lichter aus der Stadt. Wir liegen hier am Boden, ja, wir zusammen, Jo.
Doch als ich deine Hand greife, nur mein eigenes Erbrochenes.
Erbrochenes heißt Blut. Blut bist du. Blut ist das Leben, und es
zerrinnt zwischen meinen Fingern. Du bist schon vor mehr als einem Jahr
versickert, und ausgerechnet jetzt spüre ich dich so nahe wie seit
Langem nicht mehr, alles kocht wieder auf und kondensiert in Tränen
unter meinen Lidern. 16 Staubschichten liegen auf deinen Fußabdrücken,
jedes CO2-Teilchen, das du ausgeatmet hast, schon wieder umgewandelt.
Die Welt geht weiter, ohne dich. Die Welt steht still, und Schreie
hallen durch die Nacht, dein Name füllt den Raum, der fehlt, seitdem du<br />
fehlst.Elenahttp://www.blogger.com/profile/10248381888708799501noreply@blogger.com7tag:blogger.com,1999:blog-4521328620286200810.post-20881552786543175762014-05-09T19:26:00.001+02:002014-05-17T19:00:35.660+02:00Kausalitätskette<!--[if gte mso 9]><xml>
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10 Augenpaare starren mich an, akupunktieren mich mit Erniedrigung -
Schuldbewusstsein? Es mag feindselig klingen, aber ich frage mich es oft - was
denken Übergewichtige über mich? Wir sind alle essgestört, aber wir tendieren
zu gegensätzlichen Extremen. Was denken sie über mich, welche Adjektive kommen
ihnen in den Sinn, wenn sie mich sehen? Was denken sie, was ich über sie denke?
Machen sie sich auch so viele Gedaken über ihr Erscheinungsbild vor <i>der
Opposition</i>? Kreuzen Schimpfwörter, Lobesoden oder gar Neid oder Mitleid
ihre Gedanken? Es gibt ein Mädchen in unserer Gruppe, Emilia, bei der ich mich
das am Meisten frage. Sie ist fast 180kg schwer, berichtete sie uns am Anfang
in der Vorstellungsrunde. Somit die schwerste in unserer Runde, wenn man nach Volumen und Masse geht. Emilia's Augen
kann man, zwischen den Wülsten versunken, kaum erkennnen, aber ich bin mir fast
sicher, einmal einen Funken Kobaltblau zwischen den Schatten an einem
sonnigen Tag erkannt zu haben. Solche Dinge sind Banalitäten, Trivialitäten -
übrigens.<br />
Ich habe über Emilia geschrieben, weil es ausgerechnt sie ist, die mich
heute fragt. Jede Woche sollen wir eine ernstgemeinte, aufrichtig interessierte
Frage an jemanden in der Gruppe stellen. Jeder soll einmal den Mund aufmachen,
und jeder soll einmal auf jeden zugehen. "Warum hat sich dein Freund Jo
umgebracht?", fragt sie. Ich blinzle und ziehe den Kopf zurück, nicht aus
Verlegenheit, sondern weil sich meine Zunge binnen einer Sekunde in Zement
verwandelt und die Statik meines Kopfes durcheinander bringt. Emilia scheint
die Frage so souverän geplant zu haben, dass es mich beeindruckt. Sie hat sich
gemerkt, dass einer meiner besten Freunde verstorben ist, sie hat sich Gedanken
gemacht über mich. Die korpulente Emilia, sie hat über <i>mich</i> nachgedacht.
Ruhig sitzt sie da, wartet eine wohl formulierte Antwort ab, ihr Blick ehrlich,
nicht so sensationsgeil wie alle anderen.<br />
Ich nicke und erhebe die Stimme. "Ich trug ein rotes Samtkleid. Ich
trug es den ganzen Tag lang schon, weil ich nach der Schule gleich zu Jo gehen
wollte. In der Schule nahmen wir in Mathe Stochastik durch, und ein Mädchen,
das an die Tafel musste und dessen Name ich nicht mehr weiß, hat in einem Bruch
mit einer Summe gekürzt. In Differenzen und Summen kürzen ja bekanntlich nur
die Dummen. Wir hatten auch keine weiße Kreide mehr, weshalb wir mit blauer
schrieben. Das Blau auf dem alten Dunkelgrün konnte man kaum lesen von meinem
Platz aus in der letzten Reihe. Nach der sechsten Stunde habe ich mich auf den
Weg zum Bahnhof gemacht und bin mit Lisa gelaufen, mit der ich eigentlich
nichts gemeinsam habe, aber sie hing mir plötzlich an den Fersen. Hat etwas vom
Weltuntergang gelabert und von Verschwörungstheorien und vom Buddhismus und von
magnetischen Strahlungen. Als wir über die Verkehrsinsel liefen, passierte uns
ein Mann mit lockigen Haaren und einem Golden Retriever, der mitten auf dem Weg
stehen blieb und seinen Haufen setzte. Der Mann ging einfach weiter, ohne es
weg zu machen. Lisa aß im Zug Babykarrotten oder wie man die nennt, und eine fiel in die Ritze der
Sitzbank, sie bemerkte es nicht einmal. Wir trennten uns bei dem
Bahnhofvorplatz, bei den Taxiständen, sie musste U-Bahn fahren und ich
Straßenbahn. Ich überlegte, zu laufen, rechnete die Kalorien durch, die ich
verbrauchen würde, wenn ich zu Fuß gehen würde. Aber da fuhr die Linie 4 ein
und ich stieg in der Buchenstraße aus, im Kompromiss mit mir selbst, zumindest
die Hälfte gefahren zu sein und die Hälfte zu Jo's Wohnung zu laufen. Ronnie
umarmte mich im Treppenhaus und machte mir ein Kompliment zu meiner Kette. Wir
setzten uns zusammen auf den Balkon mit Jo, rauchten und tranken Alkohol, wie
eigentlich jedes Mal, wenn wir bei ihm uns trafen. Jo sagte uns den Taucher von
Schiller auf. Der Taucher besteht aus 27 Strophen, 162 Versen und 1099 Wörten.
Jo konnte es auswendig aufsagen, und wenn man ihm eine Zahl sagte - zum
Beispiel 26 - dann sagte er dir, was das 26. Wort im Taucher war. Umgekehrt
konnte er dir aber auch sagen, welche Nummer ein Wort einnimmt, zum Beispiel
Klippe. Damit er nichts vergaß, wollte er immer, dass wir ihn abfragten beim
Rauchen, das war eine Tradition bei uns. Jo wusste nicht, welche Nummer das
Wort Strudel im Gedicht einnahm. Er zählte alle Wörter durch bis zur 26.
Strophe. Und noch einmal. Das war ihm seit Monaten, wenn gar noch nie passiert. Als später die Gäste kamen, unterhielt ich mich mit einigen und tanzte
mit einem Typen, als es zwölf schlug. Seine Beerdigung fand ein paar Tage
später statt." Stille.<br />
Emilia traut sich zuerst, sie zu durchbrechen, die Stille. "Das
verstehe ich jetzt nicht." - "<i>Ich auch nicht. Das ist das
Problem.</i>" Trevor meldet sich zu Wort: "Soll das eine Metapher sein
oder was? Was hat ein scheißender Retriever damit zu tun? Willst du hier
Psuedo-Philosophin spielen?" - "Trevor! Ein bisschen sensibler,
bitte!", mahnt der Gruppenleiter. "Elena, was willst du uns damit
sagen? Erkläre es doch in eigenen Worten." - "<i>Ich verstehe es selbst
nicht. Für mich erschien diese Tat nicht schlüssiger als die anderen Glieder in
der Kette. Tut mir Leid.</i>" Ich schiebe den Stuhl zurück, verlasse den Raum,
werfe eine Zigarette in den Gulli, als mich ein Golden Retriever am Bein im
Vorbeigehen streift, und sage die letzte Strophe des Tauchers auf, denn mehr als eine
kann ich nicht.<br />
<div style="text-align: center;">
<br /></div>
<div style="text-align: center;">
<i> "Meist reicht doch ein Lächeln zum Nichtaufgeben
</i><br />
<i>Ich kann nichts aufheben"</i></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-family: Sail; font-size: small;">Gipfelkreuz (Heisskalt) </span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
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Ich bin ein Ersatzmensch. Ersatzmenschen wie ich sind keine besten Freunde. Wir sind immer nur die, auf die man zukommt, wenn man gerade niemanden zum Reden hat. Wir sind immer nur die Ansprechpartner, wenn es um Notstände geht. Denn wir sind Ersatzmenschen, wir kennen Notstände. Ersatzmenschen füllen die Momente der Leere, wenn karmische Energie Kurzschlüsse erleidet. Ich bin ein Ersatzmensch, wir sind immer zweite Wahl. Ich bin ein Ersatzmensch, denn ich nehme einer anderen, ungeborenen Seele den Platz weg. Ich bin ein Ersatzmensch, ich trage das Passiv in meiner Identität, und ich bin auch kein Nominativ, sondern eigentlich sogar ein Ablativ. Ich bin einer der Ersatzmenschen, wir sind eine Armee. Man erinnert sich schwer an uns, aber wir sind auch nicht zu vergessen. Wir sind die Substitution, das Surrogat und die Reserve. Können wir kompensieren, nein, wir können nur trösten und wie Schorf abgekratzt werden. Wir sind die Dicken'schen Supertramps, die nirgendwo und doch irgendwo sind, die zwischen den Zeilen leben und an Lungenkrebs sterben, wenn wir den Duft des Lebens in uns aufgesogen haben. Die Schattenspringer. Wir sind diese Ersatzmenschen, die ersetzbar sind. Wir sind die Ersatzmenschen, die für nichts stehen. Ich bin ein Ersatzmensch, ich führe keine Beziehungen, ich bin immer nur Platzhalter oder Überbrückung. Aber du hast mir gelehrt, dass selbst Ersatzmenschen Äquivalenten sind. Wir springen, aber wir bleiben. Und wir bleiben gleichwertig.Elenahttp://www.blogger.com/profile/10248381888708799501noreply@blogger.com6tag:blogger.com,1999:blog-4521328620286200810.post-29190259643067181102014-04-10T12:48:00.000+02:002014-04-22T12:07:08.458+02:00AlchemieEs gibt mich noch, ich habe nur das Gefühl, in einem anderen Aggregatzustand. Geschmolzen, zu Luft geworde und resublimiert in eine andere Gießform. Wie war das mit dem Energieerhaltungssatz? Irgendetwas ist auf der Strecke geblieben, und trotzdem bin ich stärker denn je. Wie können wir uns sicher sein, dass wir uns verändern, wenn wir doch nicht über den Aggregatzustand unserer Seele im Klaren sind?<br />
Ich lese wie ich esse. Ein Bedürfnis und ein Sehnen besänftigen, die Substanz in sich aufnehmen, zu Fleisch werden lassen. Du kannst einen Apfel oder Kaviar essen. Aber selbst der genüsslichste Kaviar beibt einem manchmal im Halse stecken (dies sage ich, ohne jemals den Geschmack von Kaviar verinnerlicht zu haben, aber ich rede ja auch nicht von Kaviar).<br />
Diese forschen Metaphern, die vorgeben, Banalitäten zu veredeln. Ja, Scheiße wird gasförmig und schon ist sie ein Edelgas, weil sie eine Metapher ist. Aber sind wir ehrlich - Metapher ist ein Synonym für Fiktion. Prétextat Tach nennt es Wachsabdrücke von Toten. Zur Hölle mit Metaphern, die Metaebene kann mich mal!<br />
Kannst du jemals einen Apfelbaum mehr ansehen ohne den Geschmack von Apfelkernen auf der Zunge zu spüren, den Geruch von Sommer und die Hitze auf deiner Haut? Und noch viel wichtiger: Kannst du jemals wieder Kaviar essen, ohne an Imanuel Kant zu denken?Elenahttp://www.blogger.com/profile/10248381888708799501noreply@blogger.com8tag:blogger.com,1999:blog-4521328620286200810.post-51953336011017722542014-02-09T16:54:00.000+01:002014-02-09T16:54:40.535+01:00SemikolonUnd plötzlich, nach all den Jahren, begegnest du mir auf dem Asphaltweg, lächelst unbeschwert, sagst Hallo und läufst weiter. Kennst du den, fragt mich der an meiner Seite, der dich ersetzt hat. Ich schüttle den Kopf, nicht mehr, flüstere ich in die Maschen des Schals. Der Vater des Kindes, das ich dann doch nicht hatte, der Sensenmann der Zukunft, die dann doch nicht war, das Satzzeichen des Satzes, welcher durchgestrichen wurde. Elenahttp://www.blogger.com/profile/10248381888708799501noreply@blogger.com11tag:blogger.com,1999:blog-4521328620286200810.post-68297872876546162842014-01-31T22:28:00.000+01:002014-01-31T22:29:22.403+01:00Kinderschuhe zu verkaufen - Nie getragen<div style="text-align: justify;">
<span style="background-color: white; font-family: inherit; line-height: 115%;">Als ich sechs Jahre alt war, schrieb ich ganz dick und groß ein einziges Wort auf meine Weihnachts-Wunschliste: Glück. Ich faltete den Zettel mit meinen zarten Kinderhänden ganz bedacht zusammen, klappte das Blatt so nach hinten, dass das Wort in den dicken rote Lettern das erste sein würde, was man sah, wenn man den Briefumschlag öffnen würde. Der Weihnachtsmann sollte nicht meinen, man hätte ihm ein weißes Blatt Papier geschickt, das er dann weg schmeißen würde. Er sollte es sofort sehen, das einzige große Wort. Ich legte mich in mein Bett, bevor es Schlafenszeit war, zog die Decke über meinen Kopf und wartete gespannt, dass der Weihnachtsmann kommen und meinen Brief finden würde. Ich atmete ganz langsam, machte Schnarch-Geräusche und zählte die Minuten herab bis Mitternacht, die Ohre gespitzt, um die Glocken von Santa zu hören. Kurz vor Mitternacht hielt ich es nicht mehr aus, schlug die Decke zurück und schlich hinunter ins Wohnzimmer. Das Haus war so reglos, so einsam. Ich kuschelte mich in die Ecke des Sofas und meinte, dort versteckt genug zu sein. Ich starrte den weißen Briefumschlag ununterbrochen an, bis ich es aufgab, gegen meine fallenden Augenlider anzukämpfen. Als ich aufwachte, war die Welt viel heller, der Schnee vor dem Fenster glitzerte in der Sonne, und Weihnachten lag in der Luft. Euphorisch sprang ich sofort auf; das erste, was mir in den Sinn gekommen war, war mein Brief. Hastig schaute ich nach, was mit meinem Brief passiert war. Er hing noch da. Komplett reglos. Um mich herum herrschte Stille. Ich hielt den Briefumschlag in der Hand, so reglos und einsam war mein Herz in diesem Moment. Meine Mutter hatte mir nie vom Weihnachtsmann erzählt. Dieser heidnische Brauch fand in ihrer Welt nur in Form von Verachtung und Hass Platz. Während sie den ganzen Tag arbeitete, und die ganze Nacht wie ein Loch saufte, saß ich vor dem Fernseher und fragte mich, wer dieser dicke Mann mit der Coca-Cola-Flasche sei. Eine Freundin gab mir spottend die Antwort, dass das der Weihnachtsmann sei, ich Dummerchen! Also musste es ihn ja geben, wenn selbst das Fernsehen diese mysteriöse Figur zeigte. Meiner Mutter erfuhr nie von dem Brief. Ich suchte lange eine Erklärung dafür, warum der Weihnachtsmann mich ausgelassen hatte. Vielleicht kam er auch nicht vorbei, weil ich einfach nicht besonders genug war. Er vergaß mich einfach, flog über das Haus hinweg, das einzige Haus in der Straße, das nicht erleuchtet von den vielen Lichtern war. Kein Schmuck, kein Weihnachtsbaum, und keine Geschenke. Wir feierten das <i>wahre</i> Weihnachten: das größte Geschenk war Jesu Geburt. Mein Geschenk bekam ich folglich nicht. Der Weihnachtsmann hatte meinen Brief nie gefunden, und nie brachte er mir Glück. Damals beschäftigte mich diese Frage so sehr, warum der Weihnachtsmann nicht gekommen war. Heute beschäftigt mich die Frage, warum ein sechsjähriges Kind <i>Glück</i> auf seiner Wunschliste stehen hat.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
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</div>
<span style="background-color: white; font-family: inherit; line-height: 115%;"><br /><span style="font-size: x-small;">Vielleicht kennt sie jemand, die kürzeste Kurzgeschichte. Jemand forderte <b>Ernest Hemingway</b> heraus, eine Kurzgeschichte mit nur 6 Wörtern zu schreiben. <i>"For Sale: Baby Shoes, never worn" </i></span></span></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
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Elenahttp://www.blogger.com/profile/10248381888708799501noreply@blogger.com7