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Rape me, Rape me my friend

Das erste Mal, als meine Mutter das Wort "Rape" in den Mund nahm, da dachte ich, es würde 'rauben' bedeuten. Wenige Monate später erfuhr ich die echte Bedeutung. Denn ich war um das Wertvollste beraubt worden, das ich besaß. Ein Dieb zwischen meinen Beinen. ">Manche Frauen achten darauf immer schöne Unterwäsche zu tragen, für den Fall, dass sie einen Unfall haben. Ich achte darauf, immer schöne Unterwäsche zu tragen, für den Fall, dass ich vergewaltigt werde.", schrieb eine Frau in einem Buch, das ich einmal las, zu einer Zeit, in der ich mir noch in anderen Schicksalen Trost und Weisheit erhoffte. Ich weiß nicht mehr, welches es genau war. Ich gehöre nun zu einer Statistik. Ich bin eine stille Zahl in einer Statistik, eine stille. Es kam nie zur Anzeige, ich war ja nur 10 Jahre alt. Er gab diesen Kleidungsstücken eine neue Bedeutung. Diese Unterwäsche trug ich nie wieder. Ich trage ihn in mir, denn er war der erste und nicht der Letzte, der meinen Körper so kennen lernte. Aber ich besitze die Unterwäsche noch immer. Ich trage ihn mit mir, weil ich die Narben mit mir trage. Sie unterscheiden sich zwischen den geraden, geplanten Narben aus meiner Hand. His bruising kisses, nannte ich sie damals in einem Gedicht. Seine Fingerspitzen, gelb, hinterlassen gelbe, grüne und Blaue Flecken auf meiner Haut. Seine Fingerspitzen, gelb, in einem Moment die Zigarette in der Hand haltend, im anderen meine Oberschenkel, um sie zur Seite zu pressen. Seine brüchigen Nägel, die sich in mein weniges Fleisch bohren, tiefer, als er glaubt, und die Abdrücke werden für immer bleiben. Blood stains, not that it matters, what remains is perfectly scattered. Bedeckte, hilflose Arme, die sich wehren wollten, aber er legte mir Fesseln an, die bis heute nicht gelöst sind. Er sah die roten Tränen, aber er leckte sie nur auf und ergötzte sich an ihnen. Tiefgehenden Streicheleinheiten, die tiefer unter die blasse, sonst so hauchzarte, schleierhafte Haut gingen. Man sieht noch immer die einst blutigen Liebesgeständnisse auf meiner Haut. Niemand hat sie bisher zu sehen bekommen. Und diese, die es sahen, dachten, ich hätte sie mir selbst zu gefügt. Meine Schuld. Ich wollte es ja. Ich habe es heraus gefordert.
Jedes Mal, wenn ich Jules in die Augen blicke habe ich Angst. Man hat mir mehr als neine Jungfräulichkeit geraubt. Man hat mir meine Freiheit geraubt. Die Freiheit, ein unbelastetes Leben führen zu dürfen.

8 Kommentare:

  1. Dein Post berührt mich sehr.
    Er geht in mein Herz über. So viel , so viel kenne ich nur zu gut.
    Ich würde dich gerne in Arm nehmen. Ich weiß wie es ist wenn einem kleinen Mädchen alles geraubt wird.

    Ja " Ich hasse Mutti" und meine Therapeutin glaubte mir erst nicht.
    Nein Glauben ist nicht der richtige ausdruck, eher Sie fand es vielleicht zu schnell auf den Punkt gebracht.
    So n paar Sachen hab ich gleich auf den Punkt gebracht.
    Hm..

    Du bist ein unglaublich lieber Mensch.

    Ich schreibe dir später nochmal.
    Drück dich<3

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  2. So da bin ich nochmal<3

    Ich bin dir so dankbar und weiß es auch wertzuschätzen das auch du für mich da bist.
    Bei dir fühle ich mich so Verstanden, sorry wenn ich mich wiederhole.
    Also zur stationären Therapie. Es ist eine forderung die an mich gestellt wurde. Ambulant sind es jetzt insgesamt mind. 8 Monate wo es 2 mal die Woche wäre. Und dann auch nochmal stationär mind. 12 Wochen. Ich bin ja dankbar das ich so intensiv betreut werde, doch umso mehr graul ich mich vor der Zeit allein. Vielleicht bin ich dann ja schön stabil.
    Warum. Hm... Ich denke das es 2 Päckchen sind die ich trage. Die vielleicht auch getrennt verarbeitet werden sollten. Also zum einen ist da der Missbrauch von Jan der noch eine Größe annehmen wird womit keiner rechnet.
    Und das Thema Vergangenheit Mutti vernachlässigung...
    Da ist auch noch die Vergewaltigung vor 2 Jahren.
    Also wie du bestimmt merkst es ist so unübersehbar.
    Ich hoffe so sehr das ich irgendwann damit leben kann.

    Das Verhältnis zu deiner Mum ist ähnlich verkackt wie meins zu meiner.

    Also der Punkt warum Amy Grad kaum da ist liegt denke ich daran, weil ich für Sie sorge. Vor 2 Jahren direkt nach der Vergewaltigung kam Sie ja zum ersten mal an die Oberfläche. Sie weinte und schrie höllisch. Sie machte auch lange Terror nur halt auf ihre eigene Art.
    Aber Kai wird langsam auch ruhiger. Das liegt vielleicht daran das sich meine Therapeutin so für ihn einsetzt. Sie hat ja recht, dass er mir irgendwann geholfen hat. Und mich immer nur beschützen wollte. Doch er ist 13 ein rebell und wer mit dem rücken an der Wand steht muss sich wehren, auch das tut Kai auf seine Art.

    Wenn ich so überlege dann stelle ich fest das beide so sind wie ich. Nur halt Amy und Kai sind getrennt.

    Irgendwie hab ich Angst davor das alles gefährliche Ausmaße annimmt.
    Meine Therapeutin ist so überzeugt das ich das schaffe. Ich bin auf den besten Weg. Doch was mach ich wenn ich aufgeben will.
    Es macht mich alles so traurig.

    Wie war dein Tag?
    Wie geht es dir?
    Hast du auch sowas wie ein inneres Kind?
    Ich hab dich wirklich Lieb<3

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  3. Man. Dein Post ist wirklich sehr berührend.
    Ich würde dir gerne schreiben,
    dass ich mit dir fühlen kann.
    Aber das kann ich nicht.
    Weil ich nicht annähernd das Leid erfassen kann,
    dass du zu tragen hast.
    Ich würde dich gerne Halten und vor der ganzen graußamen Welt da draußen beschützen.
    Bleib stark bitte.
    Die zwei letzten Sätze.
    Gott ok.

    Und oh, es war doch nur die Wahrheit ja.
    Ich finde meinen Blog gar nicht mal so schön.
    Es gibt so viel wunderbarere Bloggs.
    So wie deiner.
    Aber danke. Wirklich.

    Oh und es komm nicht falsch rüber haha.
    Du glaubst ja nicht wie sehr ich mich darüber wundere
    auf die Aufmerksmakeit von bedrunkenen angewießen zu sein ;)

    Aber ich glaube nicht,
    dass ich wunderschön bin.
    Werder von außen noch von innen.
    Glaub mir, ich habe keinen schönen Charakter.
    Aber dass ist okay.
    Ich bin ja nicht hier um nett zu sein :)

    Gosh. Du glaubst nicht wie sehrich mich freue.
    So viele schöne Bücher.
    Ich danke dir wirklich so so sehr dafür.

    Und gott. (Zu viel komischer Gott heute entschuldige das haha)
    Ich muss sagen ich finde sich so sehr sympathisch.
    Und das sind nicht viele Menschen.

    Liebe. So viel Liebe an dich.

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  4. Ich weiß nicht was ich dazu schreiben soll. Ich bin voller Hass, gegen dieses Subjekt, gegen Männer, gegen eine Gesellschaft, die das mit zwei Jahren Haft bestrafen würde.
    Er hat dir mehr geraubt, als deine Jungfräulichkeit. Viel mehr, viel mehr als ein richterliches Urteil hätte gerade biegen können. Die Ignoranz und der Narzissmus solcher Monster ist unfassbar. Es sind für mich Monster, weil sie mit ihren Taten alles menschliche zunichte machen. Sie vernichten ihre Menschlichkeit dadurch und sie vernichten den Menschen, den sie misshandeln. Ich meine es sind nur Worte und sie können nicht beschreiben was letztendlich wirklich geschieht. Das sind keine Menschen, sie haben dieses Wort nicht mehr verdient.

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  5. Ich schrieb gestern mit einem Mädchen. Relativ beiläufig ließ sie einfließen, dass ihre Freunde ihr das Leben schwer machen würden. Dass sie mit dem Typen reden würden, der vor einem Monat versuchte sie zu vergewaltigen. Dass sie ihr die Schuld gaben. Sie habe ihm falsche Signale gegeben und sich dann sich dann so zickig geziehrt.
    Zitat: "I apologized to him as I screamed. I remember saying how sorry I was for giving him the wrong idea, for thinking that him giving me a ride home didn’t mean I had to fuck him first. I remember how the tears tasted as I sobbed and told him how sorry I was. That’s the part I’ll always remember, I’ll suppress most of it I’m sure, but I know I’ll never forget that."
    Sie wird dafür gestraft. Dafür, dass sie sich wehrte, dafür, dass sie die Dinge beim Namen nennt. Sie wird mundtot gemacht. Sie wird zur Verbrecherin, ihr Fast-Vergewaltiger zum Opfer.
    Und während ich Vergewaltigung schon schlimm finde - Vergewaltigung von Kindern ist noch einmal etwas anderes. Der Missbrauch von Menschen die rechtlich keine Stimme haben, die völlig auf die Hilfe von außen angewiesen sind - die Dinge nicht einmal beim Namen nennen könnten wenn sie wollten, weil ihnen die Begriffe fehlen..
    Es tut mir unendlich Leid. Es tut mir Leid, dass so etwas so oft geschieht. Dass es so verharmlost wird, bagatellisiert. Dass sexuelle Übergriffe mit "Männer sind eben Männer" abgetan werden.

    Du bist nicht allein. Es gibt Menschen die nehmen dich ernst. Und werden nie Müde werden dir zu sagen, dass es NICHT, nie, zu keinem einzigen Zeitpunkt deine Schuld war.

    Ich hoffe du meisterst die Gradwanderung. Hab Vertrauen und Geduld - aber bitte strafe dich nicht für Narben die nicht du in deine Haut (oder Seele) gebrannt hast.

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  6. Sprachlos. Versteh nicht, warum ein Mensch so viel in seinem Leben durchmachen muss. Versteh nicht, warum Menschen so sind, wie sie sind. So abgrundtief hässlich.

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  7. Ich glaube der ganze Freiheitsbegriff ist sehr schwierig. So gesehen sind wir ja frei. Aber man kann nicht sagen alle Menschen sind frei, denn manche Menschen haben das Glück freier zu sein, als andere. Ich denke Missbrauchsopfer, Opfer von Gewalt generell, haben durch andere Menschen ein Stück ihrer Freiheit verloren. Das Wissen, dass die eignen Grenzen so einfach überschritten werden können finde ich sehr schlimm.

    Ich hatte mal für eine sehr kurze Zeit einen Freund, der in meinem Zimmer ein Kerzenmeer verteilte und mich mit Rosen empfing, natürlich wollte er auch mit mir schlafen, das gehört ja nun mal bei so einem Aufwand dazu. Ich glaube wir sollten Dinge tun, weil wir von ihnen überzeugt sind und nicht weil wir jemand anderes damit gewinnen möchten.

    :)

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  8. Du brauchst dir keine Vorwürfe machen.
    Es kommt nichts einfach so hoch oder wegen dir.
    In der Therapie fliegen andauernd so Wörter rum so das es normal ist eine Fahrt durch die Vergangenheit zu machen. Das mir alles vor Augen erscheint.
    Vielleicht fühlt es sich nicht ganz so schrecklich an mit dem Schicksal alleine zu sein. Nicht das es nicht unglaublich schrecklich ist das so etwas passiert, eher so das wir nicht alleine sind. Weißt du?

    Ach ja, du hattest ja mal erzählt das du deine Mum trotzt alledem irgendwo lieb hast.
    Die normale Mutterliebe.
    Ich weiß nich so recht ob man meine bestehenden Gefühle liebe nennen kann. Eher so etwas wie akseptanz.
    Hm...manchmal fehlen mir einfach die richtigen Worte um zu beschreiben was da ist.

    Mir ist auch schon öfter aufgefallen das mit der Amy und mir. Das ich manchmal abgrenzen kann und manchmal verliere ich mich in meinen Worten. Bzw in Amy.
    Denn das was damals passiert ist ist ja Amy passiert...realistisch gesehen auch mir, aber Sie muss da noch mal durch.
    Kai ist eigentlich ein guter Junge. Er beschützte mich vor Jan und vor Mutti. Alles konnte er nicht verhindern, aber viel.
    Amy hat sich zwischen 7 und 10 Jahren versteckt, weil sie es einfach nicht mehr ertragen konnte was Jan mit ihr machte.
    Auch Sie ist ein gutes Mädchen. Die beiden müssen nur schnell Erwachsen werden, denn ich bin schon 21 Jahre.

    Stationäre Therapie? Entweder in diesem oder nächsten Jahr, es kommt auf die Warteliste drauf an. Denn die Klinik am Waldschloesschen in Dresden ist sehr gefragt. Nein ich werde nirgends eingesperrt. Alles offen und freiwillig...
    Wie lange werde ich wohl brauchen um Gesundheitlich mal wieder in der Lage bin zu arbeiten...
    Ja ich hab dich schon irgendwie sehr in mein Herz geschlossen.
    Wie war deine Woche? Wie geht es dir?
    Ich hab dich Lieb

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