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Footprints

Durch die Straßen wandeln, schon immer habe ich es geliebt. Noch nie aber habe ich mich dabei wie ein Geist gefühlt. Ein weißes Gewand spannt sich über meine Knochen, wie ein fremdes Gewand, fast einer Zwangsjacke gleichend, denn wer hat mich gefragt, ob ich es tragen möchte? Kaum präsent bin ich, und wenn sie durch die Lücke zwischen meinen Beinen die Welt hinter mir betrachten, so fühle ich mich unsichtbar. Sie sehen durch mich hindurch und ihre Blicke bleiben nur an den kratzigen Oberflächen des Schorfs hängen, welcher sich auf Wange und Stirn nur sehr langsam zurück bildet. Wenn ich mich durch unsagbar schmale Gassen zwänge, so bleibt allerhöchstens mein Kleidersaum hängen, jedoch hält mich sonst nichts davon ab, durch Wände zu gehen. Schwebend leicht, ja so bin ich, und so ist das Leben. Nichts hält dich auf dieser Erde, du trägst keine rasselnde Kette am Bein, du kannst beim nächsten Luftzug hinfort getragen werden. Vergänglichkeit beschreibt nicht die Tatsache, dass du eines Tages welk wirst, vergehst und verrottest; sie beschreibt den Vorgang, wenn du mit Wurzeln aus dem Boden gerissen wirst, den du einst so betonfest zwischen deinen Zehen gespürt hast. 'Wieder auferstehen', es fühlt sich komisch an, so unnatürlich. Es fühlt sich nicht nach mir an; als wäre ich mit einer anderen Seele wieder erweckt geworden.

11 Kommentare:

  1. Keine rasselnde Kette am Bein? Du nicht. Sicher nicht.
    Andere Menschen vielleicht schon,bildlich gesehen.
    Freunde, Familie, Menschen die einem wichtig sind. Pflichten wie Schule, Hobbys.
    Sie sind Ketten. Keine bösen Ketten, nichts wovor man Angst haben muss. Zumindest meistens. Aber Ketten. Etwas, was einen festhält, damit man nicht davonfliegt im Wind.
    Ist schon komisch, denn der Mensch wünscht sich am meisten, in Ketten gelegt zu werden.
    Denn man merke: Freiheit ist doch nichts als ein anderes Wort dafür alles zu verlieren.
    Liebe Grüße Merli.
    PS: Ich meine nichts, was ich hier grade sage böse oder verletzend. Ich unterstütze dich mental- das ist alles was ich kann, lese deinen Blog und gebe meine Meinung dazu ab. Sei mir nicht böse deswegen.

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  2. dein text verfängt sich in meinem kopf
    er fesselt mich sehr.

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  3. Kettenlos, so ist man doch trotz der Einsamkeit am Besten unterwegs. "Die Einsamkeit war extrem, weil sie nicht physisch war. Extrem, weil man sie auch im Beisein der geliebten Person empfand. Extrem, weil sie im Kopf war, dem einsamsten aller Orte" - J. Eugenides | Die Liebeshandlung. Jeder interpretiert dieses Wort Freiheit doch anders, und wenn deine anders ist, als meine, dann sind deine Ketten auch andere, vielleicht schneiden sie auch mehr oder weniger als meine. Und meine Ketten, sie sind keine Ketten, es sind Anker, die mich erden. Aber ich kann sie auch verwerfen, denn es sind nicht FReunde und Familie, die einen auf dieser Erde halten, oder gesellschaftliche Pflichten, die alle keine Rolle mehr spielen, wenn man nicht mehr auf Erden weilt. Letzten Endes bist es nur du, du triffst die Entscheidungen und du musst es hier auf dieser Welt aushalten, du kannst verfügen, ob du dieses Angebot annimmst oder ablehnst.

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  4. pu, das ist schwer in worte zu fassen was die wölfe für mich sind. sie sind so viel, sie bestimmen quasi mein Leben. Zwar nicht täglich körperlich, aber sie schweben für ewig in meinem Inneren und verpesten mit ihren Wolfsgeruch mein Herz. Wölfe sind männliche Wesen, die Sachen machen die ich nicht ertrage. Anders kann ich es dir nicht erklären, tut mir leid. Wenn du noch ein paar Fragen dazu hast kannst du sie mir gern stellen. Ich bin überrascht, verwundert und berührt das du dich dafür interessierst.

    Ich hoffe du hast ein ruhigen, angenehmen Sonntag. Ich hoffe die Geister und die Ketten werden sich von dir lösen, damit du in eine Richtung blicken kannst, die dir gut tut, und einen Weg gehen kannst den du immer schon mal gehen wolltest.

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  5. ich muss gestehen, dass ich mich noch nie so gefühlt habe, aber du kannst gut gefühle vermitteln; du hast wirklich unsagbar viel talent!

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  6. Danke für dein liebes Kommentar, das gebe ich gerne zurück ♥
    Wollte meinen Blog auf privat stellen, habe ich jetzt auch
    getan, kannst du ihn denn als Leserin noch öffnen? Ansonsten
    muss ich eine Mail angeben, ich bin mir nicht sicher.
    Liebe Grüße ♥

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    1. vielen Dank :)
      ich kann ihn nicht mehr öffnen, nein, aber du kannst gerne meine Mailadresse haben, wenn du mich einladen willst. Ich würde mich jedenfalls sehr freuen: palindromsyndrom@googlemail.com
      Alles Liebe zurück ♥

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    2. Natürlich :) Danke für deine Mail.

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  7. Ich bin wirklich sprachlos. Das ist wundervoll geschrieben.

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Vielen Dank für jeden Kommentar ♥
Ich behalte es mir allerdigs vor, Anfragen auf gegenseitiges Verfolgen etc entweder zu ignorieren, entzürnt zu reagieren oder es einfach zu löschen. Comprende?